Bis zu 783 Millionen Menschen leiden weltweit unter Hunger. Mehr als 2,3 Milliarden Menschen haben derzeit keinen Zugang zu gesunden Lebensmitteln. Auch in Europa setzen Teuerungen die Bevölkerung zunehmend unter Druck. Die „Filmtage zum Recht auf Nahrung – Hunger.Macht.Profite.“ bringen zum 12. Mal österreichweit kritische Dokumentarfilme in die Kinos, die die Probleme unserer weltweiten Nahrungsmittelerzeugung aufzeigen – aber auch, was wir dagegen tun können.
Von 20. bis 22. November 2023 sind in Tirol kritische Dokumentarfilme über Konzernmacht, Lebensmittelkriminalität, Korruption, aber auch landwirtschaftliche Genossenschaften und Agrarökologie in Tirol zu sehen. FREIRAD-Redakteur Luca Gasser hat Tina Wirnsberger von FIAN Österreich zu den Filmtagen befragt. Hier könnt ihr den Beitrag nachhören!
In anschließenden Filmgesprächen können die Besucher:innen mit lokalen Initiativen, Bäuer:innen und Expert:innen über die Filme, Probleme und Lösungsmöglichkeiten diskutieren und sich informieren, was aktiv gegen die Zerstörung unser aller Lebensgrundlage getan werden kann. Veranstaltet werden die Filmtage von FIAN Österreich, ÖBV – Via Campesina Austria, Attac und normale.at.
„Dem Hunger.Macht.Profite.-Team ist es wieder gelungen, vierinternational viel beachtete Dokumentarfilme nach Österreich zu holen, davon zweiÖsterreich-Premieren“
sagt Barbara Waschmann (normale.at)
Tierwohl, Importe von Futtermilch, Exporte von Milchüberschüssen und schwankende Preise: Auch Milchbauern- und bäuerinnen in Europa stehen unter Druck. So auch Inga, Milchbäuerin in einer Kooperative in einer abgelegenen isländischen Bauerngemeinde.
Milchkrieg in Dalsmynni ist ein bewegender Film mit einer starken Protagonistin, die mit Entschlossenheit und Kreativität für sich und ihre Familie kämpft.
“Die dringende Notwendigkeit einer bäuerlichen Interessensvertretung, welche die Interessen der klein-und mittelständischen Betriebe vertritt, wird eindrücklich sichtbar gemacht”
Isa Lang, Geschäftsleiterin von ÖBV – Via Campesina Austria
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Auch in der Lebensmittelherstellung gibt es weitreichende Probleme. Food Fraud: An Organised Crime folgt dem Lebensmittelbetrug von den Olivenhainen Italiens über die Fischermärkte Frankreichs bis hin zu den Schlachthöfen Polens und zeigt: Es ist nicht immer drin, was drauf steht. Noch dazu ist Lebensmittelkriminalität ein milliardenschwerer Wirtschaftszweig und reicht von der billigsten bis hin zur teuersten Zutat.
“Gerade auch hinsichtlich Lebensmittelbetrug wird klar: Wir brauchen nachhaltige Ernährungssysteme, die transparent, demokratisch, gerecht und klimaschonend sind! Food Coops und gemeinschaftsgetragene Lebensmittelproduktion sind nur zwei mögliche Alternativen, die diese Prinzipien verkörpern und einen Weg zu einer transparenteren Lebensmittelversorgung bieten.”
Isa Lang, Geschäftsleiterin von ÖBV – Via Campesina Austria
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Der Dokumentarfilm Amuka zeigt nicht nur eine bloße Alternative zum herrschenden Lebensmittelsystem, sondern auch ein kraftvolles Porträt der kongolesischen Landwirt:innenund Landarbeiter:innen.
„Das ganzheitliche Konzept der Agrarökologie rückt dieKleinbäuer:innen ins Zentrum – sie selbst entwickeln innovative Methoden, die dieProduktivität steigern, die Gemeinschaft stärken und das Klima schützen. Das ist dieb Grundlage für die Überwindung des Agrobusiness.”
Tina Wirnsberger, Referentin für Klima und Frauen bei FIAN Österreich
FIAN Österreich ist die internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung, www.fian.at
ÖBV – Via Campesina Austria, Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung, www.viacampesina.at
Attac ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt, www.attac.at
normale.at veranstaltet seit 2003 gesellschaftspolitische Filmvorführungen in Österreich, www.normale.at
Termine in Tirol
Hier könnt ihr das FREIRAD-Gespräch mit Tina Wirnsb
Die Filmtage zum Recht auf Nahrung findet an folgenden Orten und Terminen in Tirol statt: