Seit Jänner 2023 läuft bei FREIRAD ein neues Projekt zum Thema Genderstereotype bei Jugendlichen. Mehrere Schulklassen aus ganz Tirol sind von Mai bis Juli in einwöchigen Workshops der Frage nachgegangen, wie Stereotype die eigene Berufswahl beeinflussen.
Schüler*innen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren haben sich im Projekt „Bullshit! Wer sagt hier wem, wer was werden soll?“ eine Woche lang mit geschlechtersensiblen Themen beschäftigt. In Interviews haben die Schüler*innen am letzten Projekttag mit Menschen gesprochen, die eine genderuntypische Berufswahl getroffen oder sich für einen ungewöhnlichen Berufsweg entschieden haben.
Aber hört selbst! Direkt zum Schulstart strahlen wir die im Projekt entstandenen Sendungen am 12.09. von 10 bis 18:30 Uhr noch einmal aus. Am 16.09. gibt es von 12 bis 14 Uhr auch eine Best-of-Sendung mit bedeutenden Ausschnitten aus den im Projekt geführten Interviews zu hören.
Wer entscheidet eigentlich, was wir werden? Wer sagt uns, welchen Beruf wir machen sollen? Und was hat das alles mit Gender zu tun?
Noch immer gibt es bestimmte Vorstellungen darüber, was „typisch männliche“ und „typisch weibliche“ Berufe sind. Kinder und Jugendliche orientieren sich oft unbewusst an gesellschaftlichen Rollenvorstellungen. Die eigenen Fähigkeiten und Interessen werden bei der Berufswahl oft nicht beachtet. Dahinter stehen gesellschaftliche Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Frauen verdienen im Durchschnitt bedeutend weniger als Männer, sie arbeiten seltener Vollzeit und sind häufiger im Dienstleistungssektor anzutreffen. Oft werden Berufe oder ganze Berufsfelder mit hohem Frauenanteil automatisch abgewertet.
Mit dem Projekt „Bullshit! Wer sagt hier wem, wer was werden soll?“ ist FREIRAD 2023 mit Schüler*innen der Frage nachgegangen: Wovon hängt die eigene Berufswahl eigentlich ab?
Die berufliche Trennung von Frauen und Männern im Arbeitsmarkt kann europaweit als Merkmal für Ungleichheiten wahrgenommen werden. Frauen werden Erzieherinnen und Männer Mechaniker – wer sich für einen genderuntypischen Beruf entscheidet, wird häufig diskriminiert oder im (Arbeits-)Alltag nicht ernst genommen. Die Geschlechtersegregation in der Arbeitswelt ist immer noch Realität. Die Frage ist: Woran liegt das?
In der Gesellschaft gibt es klare Vorstellungen darüber, was „typisch männliche“ oder „typisch weibliche“ Berufe sind. Nach diesen eintrainierten Vorstellungen über die Welt und die „richtige“ und „natürliche“ Verteilung bestimmter Rollen handeln wir in vielen Fällen täglich. Kinder und Jugendliche ahmen dabei in der Regel ihre Bezugspersonen wie Eltern oder Lehrpersonen nach und suchen sich dadurch häufig (unterbewusst) den zu ihrer Genderrolle passenden Beruf aus, anstatt ihre Wünsche nach ihren Fähigkeiten zu orientieren oder an ihrer Leidenschaft für bestimmte Tätigkeiten festzuhalten.
Dieses Projekt wird vom Land Tirol, Abt. Gesellschaft und Arbeit finanziell unterstützt.
Schüler*innen-Projekt
Wer sagt hier wem, wer was werden soll?
Ein Projekt zum Thema Genderstereotype bei Jugendlichen
Sendereihe anhören
Pünktlich zum Schulstart werden die Sendungen auf FREIRAD wiederholt. Am Di, den 12.9. von 10 bis 18:30 Uhr könnt ihr alle Interviews im Bullshit-Marathon hören.
Am Fr., den 16.9. von 12 bis 14 Uhr gibt es eine Sendung mit den besten Interview-Ausschnitten.
Die Sendereihe mit dem Titel „Bullshit! Wer sagt hier wem, wer was werden soll“ wurde vom 27.06. bis 19.07. immer Dienstag und Mittwoch von 14 bis 16 Uhr auf FREIRAD ausgestrahlt.
Alle von den Schüler*innen gestalteten Sendungen gibt es hier zum Nachhören!