Am 1. Mai 1886 begann in Chicago (Illinois, USA) ein mehrtägiger, von den Gewerkschaften organisierter Streik, um eine Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von zwölf auf acht Stunden durchzusetzen. Die mit diesem und den darauf folgenden Tagen verbundenen Ereignisse werden als Haymarket Riot, Haymarket Affair und Haymarket Massacre bezeichnet und begründeten die Tradition der internationalen Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften, den 1. Mai zum Kampftag der Arbeiterklasse zu erklären.
Seit 1890 ist der 1. Mai in zahlreichen Ländern gesetzlicher Feiertag.
Unser Sonderprogramm zum 1. Mai 2015:
10:00 bis 11:00 Uhr
Von Selbstbestimmung und Selbstausbeutung
Sendung zum Spannungsverhältnis von Selbstbestimmung und Selbtsausbeutung in linken Betrieben.
Dazu ein Interview mit Professor Ulrich Bröckling, der die Zusammenhänge zwischen alternativen Arbeitsmodellen und Selbstausbeutung beleuchtet, außerdem ein Studiogespräch dreier RDL-Redakteur_innen zur Frage, was die Arbeit in einem Linken Medienprojekt für sie bedeutet.
Redakteur_innen: Johanna, Niels (Soziale Bewegungen im Dialog)
Radio Dreyeckland Freiburg, 10.02.2015
11:06 bis 12:00 Uhr
Arbeitslos – Heimatlos – Alles los
Implikationen aus dem „Manifest der glücklichen Arbeitslosen“
Viele empfinden es, selten wird es ausgesprochen und dennoch scheint es so zu sein, dass nicht die Arbeitslosigkeit als gesellschaftspolitisches Problem bekämpft wird, sondern ein Kampf direkt gegen arbeitslose Menschen inszeniert wird. Selbstverschuldung, mangelnde Flexibilität, Faulheit, Überqualifikation und ähnliche Schlagwörter werden als Argumente gegen die sogenannten „Arbeitsunwilligen“ immer noch vorgetragen.
Das „Manifest der glücklichen Arbeitslosen“ bietet einen gesellschaftspolitischen Gegenentwurf. Befreit von der Lohnabhängigkeit – ausgeworfen aus einem versklavten Marktwirtschaftssystem – würden sie über eine wesentliches Gut verfügen: ZEIT! Die Zurückeroberung der Zeit könnte als aktive gesellschaftliche Teilhabe genutzt werden.
„Das Leben ist kein Spaziergang“, heißt es in einem Buchbeitrag von Delphine Blumenfeld. Sie erzählt von existentiellen Nöten, inszeniert ein Arbeitslosentheater oder stimmt das Lied der Arbeitslosen an. Gleichzeitig fordert sie eine partizipative Vertretung der Arbeitslosen!
Zu Gast im Studio ist die Klagenfurter Schriftstellerin und Literatin Delphine Blumenfeld, die Auszüge aus ihrem Buch „Arbeitslos – Heimatlos – Alles los“ (2008) und Interpretationen aus dem „Manifest der glücklichen Arbeitslosen“ vorstellt.
Redakteur: Heinz Pichler (PANOPTIKUM Bildung)
Radio Agora, 16.01.2015
nachhören: cba.media/278212
13:06 bis 13:42 Uhr
Erntearbeit in Europa: die neue Sklaverei? Und wie sieht es in Österreich, in Tirol, aus?
Kaum jemandem ist bekannt, wie Erntehelfer_innen – nicht nur im spanischen „Plastikmeer“ von Almeria oder im süditalienischen Kalabrien, sondern auch in Österreich – zu illegalen Dumping-Bedingungen eingesetzt werden.
Im Interview erzählen zwei ehemalige Erntehelfer eines Absamer Bauern über ihre Erfahrungen in der heimischen industriellen Landwirtschaft und warum sie nun mithilfe der Gewerkschaft gegen den besagten Bauern wegen der Nichteinhaltung der Lohnansprüche klagen.
Redakteurin: Sonia Melo (KulturTon)
FREIRAD, 05.02.2015
nachhören: cba.media/279520
16:06 bis 17:00 Uhr
Union Busting gestern und heute
Union Busting heißt wörtlich: Betriebsräte kaputt machen. Ein neues Wort, das aus den USA kommt, für eine gar nicht neue Sache in der Arbeitswelt: Die Arbeitgeber wollen Betriebsräte verhindern. Betriebsräte haben Mitbestimmung und unsere Arbeitgeber mögen gar nicht, wenn jemand in ihre Entscheidungen reinredet. Deswegen wurden verschiedene Methoden entwickelt, Betriebsratsarbeit gering zu halten.
Union Busting gestern: Ab 1970 hat die AUB als die „andere Gewerkschaft“ versucht, sich in den Betrieben zu etablieren, bis dieses Konstrukt in Zuge der Siemens-Korruptionsaffäre 2007 zusammengebrochen ist.
Ein Interview mit Birgit Grube, ehemalige Betriebsratsvorsitzende und Aufsichtsrätin der Siemens AG
Union Busting heute: Die beste Betriebsratswahl ist die, die nie stattfindet, also versuchen die Arbeitgeber alles, um Wahlen zu verhindern.
Ein Interview mit Dr. Werner Rügemer, Mitautor des Buches: „die Fertigmacher“
Redakteurin: Karin Bergs (Arbeitswelt im Wandel)
Radio Lora München, 02.04.2015
nachhören: www.freie-radios.net/69769
19:00 bis 20:00 Uhr
hinterfragt: Arbeit (Teil 1)
Ewald Strohmar-Mauler widmete im Sommer 2014 zwei Ausgaben seiner Sendereihe “hinterfragt. Das kulturwissenschaftliche Magazin” dem Thema Arbeit.
In der ersten Sendung beleuchtet er einerseits die historische Entwicklung der Arbeit, andererseits aber auch den Wandel der Begriffe, Bedeutung, Wertigkeit usw. Das übliche Konzept der Sendung mit Überblick, Einblick, Seitenblick und Ausblick wird heute durchbrochen, denn die historische Entwicklung der Arbeit erfordert eigentlich die ganze Sendung.
Redakteur: Ewald Strohmar-Mauler (hinterfragt)
FREIRAD, 08.07.2014
nachhören: cba.media/278529
21:00 bis 22:00 Uhr
hinterfragt: Arbeit (Teil 2)
Ewald Strohmar-Mauler widmete im Sommer 2014 zwei Ausgaben seiner Sendereihe “hinterfragt. Das kulturwissenschaftliche Magazin” dem Thema Arbeit.
In dieser zweiten Sendung kommt der status quo dran, also sozusagen »Arbeit heute«. Wobei Strohmar-Mauler den Begriff »heute« etwas weiter fasst und auch noch ein Stück 19. und 20. Jahrhundert mit hinein nimmt.
Redakteur: Ewald Strohmar-Mauler (hinterfragt)
FREIRAD, 12.08.2014
nachhören: cba.media/278530