Körperhorror – diesem Schaudern erregenden Kunstbegriff geht Johanna Pissarek auf die Spur. Sie analysiert ihn in Film, Manga und Literatur. Was sie herausgefunden hat, hört ihr am FR, 6.9. auf FREIRAD.
Körperhorror (Body-Horror) ist ein Begriff aus der Kunst. Gemeint ist damit ein Stilelement, und genutzt wird dieses Element in diversen Medien – vor allem innerhalb des Horrorgenres und in Science-Fiction. Aber auch außerhalb von diesen Genregrenzen ist es hin und wieder zu finden.
Und so skurril wie das Bild des (Körper –)Horrors scheint, so menschlich, so real sind der Schmerz und die Verletzlichkeit, von denen erzählt wird.
„We all have bodies, and the entry fee of being embodied is the certainty – not the risk, the certainty – that eventually, something will go wrong with it. We will lose control of it, we will suffer indignities big and small, we will at some point (at multiple points) have to redefine what it is to be ourselves as our bodies change in ways we can’t predict.„
Caitlin Starling, 2021
Übersetzung: „Wir alle haben Körper, und der Preis einen Körper zu haben ist die Gewissheit – nicht das Risiko, sondern die Gewissheit – dass irgendwann etwas damit schiefgehen wird. Wir werden die Kontrolle darüber verlieren, wir werden große und kleine Demütigungen erleiden, wir werden an einem gewissen Punkt (oder an mehreren) neu definieren müssen, was es ausmacht, wir selbst zu sein, während unsere Körper sich verändern – auf Weisen, die wir nicht vorhersehen können.“
Egal in welchem Medium Körperhorror auftaucht, zentral ist das Bild eines zerstörten Körpers. Und egal in welcher Form, Horror geht unter die Haut. Speziell dann, wenn er sich direkt am Körper abspielt. Wenn der Körper bricht, verfällt, mutiert oder eine Metamorphose durchläuft.
Man selbst kann ihm dabei nur zusehen – ohnmächtig, wie der Mensch am Bildschirm oder in den Seiten eines Buches.
Johanna Pissarek hat das Medienkolleg Innsbruck absolviert. Während ihrer Diplomarbeit ist sie über Körperhorror gestolpert und in das Thema eingetaucht. Sie sucht in diesem Beitrag nach dem, was hinter dem Horror steckt – nach dem, was Körperhorror ausdrücken will oder kann. Sowohl, wenn der Körper selbst die Quelle des Horrors ist als auch dann, wenn er als skurrile Metapher dient.
Die Bandbreite an verschiedenen Medien spiegelt sich dabei in der Auswahl an Werken wider, die analysiert werden. Sie reicht von Literatur („Die Verwandlung“ – Franz Kafka) über Mangas („Das Schneckenmädchen“ – Junji Ito) bishin zu Filmen („Black Swan“ – Regie: Darren Aronofsky).
FREIfenster
Die Sendung von Johanna Pissarek hört ihr im FREIfenster
FR, 6.9.2024 von 19 bis 19:30 Uhr
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