Einleitung
Der Verein Freies Radio Innsbruck – FREIRAD bemüht sich schon seit nahezu 10 Jahren darum, in Innsbruck bzw. in Tirol ein Freies Radio zu betreiben. Ein Freies Radio unterscheidet sich von anderen dadurch, daß es eine offenen Zugang zu den „Sendeflächen“ für alle interessierten Einzelpersonen und Gruppen bietet. Alle die wollen, können eigenständig, nach eigenen Vorstellungen und mit eigenen Inhalten Radioprogramm machen. In Österreich sind derzeit 11 derartige Radios auf Sendung; teilweise seit mehr als 3 Jahren!
Nach vielen Fehlschlägen und an andere vergebenen Lizenzen hat im September 2001 die jetzt zuständig Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) entschieden, die neue – dritte – Lizenz für ein Lokalradio in Innsbruck auf die Dauer von vorerst 10 Jahren an FREIRAD zu vergeben (Frequenz 105.9 MHz)!
Gegen diesen Bescheid hat zwar einer der leer ausgegangenen Mitbewerber Berufung eingelegt, allerdings hat die Berufungsinstanz vor wenigen Tagen diese abgewiesen und den Erstbescheid bestätigt. Damit ist dieser rechtskräftig!
FREIRAD plant, voraussichtlich im Mai 2002 den Sendebetrieb aufzunehmen. Bis dahin laufen jetzt schon die notwendigen Vorbereitungsarbeiten (Studio- und Büroräumlichkeiten suchen, Sendestandort fixieren, Finanzierung klären, RadiomacherInnen ausbilden, usw. usf.)
Bisherige Aktivitäten von FREIRAD
FREIRAD hatte auch ohne Lizenz eine rege Tätigkeit entfaltet
Das Projekt
Das Projekt beinhaltet einerseits eine Sendereihe zum Thema, die mit dem Programmstart des Freien Radios Innsbruck beginnt und wöchentlich gesendet wird.
Außerdem gibt es am Tag der Freien Medien – dem 15. Juni – spezielle Aktivitäten.
Sendereihe „Freie Medien braucht das Land!?“
Zum Thema „Freie Medien“ wird es im Rahmen des Programmes von FREIRAD eine Sendereihe geben. In dieser Sendereihe soll das Thema in Form von Studiogesprächen, Interviews, gestalteten Hintergrundberichten und so weiter von verschiedenen Seiten beleuchtet und aufgearbeitet werden. Zweck ist es, auf diesem Weg die Öffentlichkeit und die PolitikerInnen dafür zu sensibilisieren, was für Funktionen Freie Medien haben (können), und wie wichtig sie für Politik, Demokratie und Gesellschaft sind.
Der Umfang der Sendereihe wird voraussichtlich wöchentlich eine Stunde betragen.
Geplant sind insgesamt 10 Sendungen.
Wenn davon ausgegangen wird, daß FREIRAD Anfang Mai 2002 den Sendebetrieb aufnehmen wird, dauert die Reihe also bis etwa Mitte Juli.
Tag der Freien Medien
Der 15. Juni wird seit etlichen Jahren v.a. von den Freien Radios als „Tag der Freien Medien“ begangen, an dem auf die Chancen, Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Freien Medien in Österreich und des freien Zugangs zu Medien in Form eines Aktions- und Schwerpunkttages hingewiesen wird (http://www.freie-medien.at). An diesem Tag gibt es verscheidenste Aktivitäten der Freien Radios und dazu einen regen Sendungsaustausch der Freien Radios untereinander.
Radio zum Anfassen und -schauen
FREIRAD wird sich an diesem Tag für etwa 12 Stunden in den öffentlichen Raum auslagern. D.h. in einem Zelt oder in einem überdachten Durchgang (z.B. am Franziskanerplatz) errichtet FREIRAD sein Studio und eine Bühne und wickelt von dort aus sein Programm ab. Neben den Sendungen, die im längerfristigen Programmplan enthalten sind, sollen auch spezielle Sendungen zum Thema „Freie Medien“ gebracht werden. Diese werden selbstgestaltet sein, oder von anderen Freien Radios via Internet übernommen werden.
Ausserdem soll der Aspekt des offenen Zugangs und des „Radios zum Anfassen und -schauen“ durch Präsentationen und Aktionen auf der Bühne besonders betont werden.
Dazu sind unter anderem geplant:
Ein „Szenisches Hörspiel“: Gewissermassen die Verschmelzung der Genre Theater und Hörspiel. Oder anders gesagt: Die BesucherInnen im Zelt sehen die Bilder des Hörspiels „live und in Farbe“, die ZuhörerInnen an den Radiogeräten erschaffen sie sich selbst. (angefragt: H. Schönauer)
Kabarett
Lesungen zum Thema (Freie) Medien (angefragt: Armin Turnher, Gerhard Ruiss).
Podiumsdiskussion „Medienlandschaft in Österreich“ (Arbeitstitel)
Diese Veranstaltung wird voraussichtlich im Bierstindl stattfinden.
Geplant ist eine Diskussion zu den Fragen der Medienkonzentration in Österreich und ob Freie Medien in Österreich überleben können; ob im Medienbereich nur „der Markt“ regieren solle; welche Rahmenbedingungen Freie Medien brauchen und zu den neuen Herausforderungen terrestrisches Privat-Fernsehen und Digitalisierung des Radios und des Fernsehens.
Als TeilnehmerInnen am Podium sind geplant und teilweise schon angefragt:
Fest der Freien Medien mit Musik
Den Abschluß dieses Tages soll ein rauschendes Fest im Bierstindl bilden.
Zeitplan
Anfang Mai bis Mitte Juli 2002 (10 Wochen): „Freie Medien braucht das Land!?“
15. Juni 2002: „Tag der Freien Medien“