Schaltet euer lokales freies Radio ein und hört über 24 Stunden Sendungen von über 12 feministischen Radio-Redaktionen in 3 deutschsprachigen Ländern.
Wie letztes Jahr beschallen wir an diesem Tag das Patriarchat mit feministischer Musik, Interviews, Erzählungen, Themensendungen, Reportagen, Podiumsdiskussionen und hoffen, dass es dabei untergeht. Auch ihr könnt mitmachen, zum Beispiel indem ihr eure eigenen queer-feministischen Alltagsgeschichten einschickt oder indem ihr euer Radio an diesem Tag ans offene Fenster stellt und ganz laut aufdreht.
Wieso feministischer Radiotag?
Die Medienbranche ist nach wie vor eine cis-Männerdomäne. Laut einer Studie der ZHAW sind in der Schweiz unter 39% der Menschen, die bestimmen was wir tagtäglich medial zu hören und sehen bekommen, Frauen. Laut ProQuote werden in Deutschland nur zwei der zwölf öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von Intendantinnen geführt. In solchen Aufzählungen werden Menschen, die sich als trans*, inter oder non-binär identifizieren gar nicht erst mitgedacht. Chefredakteure sind meist männlich, die mediale Darstellungen von Mädchen und Frauen sind meist klischiert, viele Journalsit_innen erfahren am Arbeitplatz sexuelle Belästigung, Themen werden nach Geschlechterrollen eingeteilt – die Liste an Gründen, feministische Berichtserstattung in den Fokus zu rücken ist lang.
Freie Radios als nichtkommerzielle, offene und selbstbestimmte Medien haben sich schon immer als eine Plattformen für die diejenigen verstanden, deren Stimmen oft nicht gehört werden. Daher sind die Bedingungen für journalistische FLINT* (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre und Trans-Personen) in diesen Medien zu Arbeiten bedeutend besser. Trotzdem sind auch hier patriarchale Machtstrukturen vorhanden und vor allem viele cis-Männer hinter den Mikrofonen zu hören.
2017 haben sich mehrere freie Redaktionen zu den feministischen Radiotagen „Claim the Waves“ in Zürich getroffen und beschlossen, sich zu vernetzen und gemeinsam den Äther am 21. Oktober zu besetzen. Feministischer Journalismus heißt für uns, dass FLINT* auf eine diskrimminierungsarme Art und Weise ihre Meinungen, Musik, Themen und Menschen in die Öffentlichkeit tragen, welche sonst untergehen würden.
Weitere Infos: claimthewaves.noblogs.org
Für eure Ohren gibt es am 21. Oktober 2019 folgendes zu geniessen, reflektieren oder im Hintergrund dudeln lassen:
Sowohl als auch Sendungen von den Radios Radio blau, bermuda.funk, Radio Orange 94.0 und den Redaktionen Hälfte des Äthers und La Radio. Außerdem sendet auch das feministische Garten Radiokunst Projekt, Datscha Radio in der Nacht vom 21.-22. Oktober. Denn unser feministischer Radioaktivismus geht natürlich über 24h hinaus!
Das Programm im Detail:
00:00 – 01:00 Orange 94.0 (Wien)
(Infos kommen in Kürze)
01:00 – 02:00 Orange 94.0 (Wien)
(Infos kommen in Kürze)
02:00 – 03:00 WINGS: Women’s International News Gathering Service
WINGS: „Radio Mama in Uganda“
For the weeks leading up to World Feminist Radio Day (October 21), WINGS is sharing some of our most amazing shows about what feminist radio can be and do. These two programs – one from 2010 and one from 2017, document how and why the Uganda Media Women’s Association started a women’s community radio station, how it interacts with community, how it operates, its progression from rural to urban orientation, and what its guests and volunteers have to say about its effect.
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04:00 – 05:00 Radio Z (Nürnberg)
Stoffwechsel: „Streikvorbereitungen 2020“
Besuch Schweizer Streikkommitee 2 Beiträge von der Stoffwechsel-Redaktion.
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05:00 – 06:00 FREIRAD – Freies Radio Innsbruck
ReVulvation: „Arbeitswelten und Sexismus“
In dieser Ausgabe von ReVulvation machen wir die Probleme und Herausforderungen sichtbar, mit denen sich Frauen* in männlich dominierten Berufsfeldern und Arbeitsbereichen konfrontiert sehen. Wie sehen diese aus? Wie begegnen Männern* Frauen* in solchen? Und: Welche Strategien gibt es, um auf männlichen Sexismus im Beruf zu reagieren? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, sprachen wir mit der französischen Bergführerin Marie Monier, holten einen Erfahrungsbericht von einer Frau in Führungsposition ein, begaben uns zum Klimastreik in Bern und lasen Shumona Sinhas Roman „Erschlagt die Armen“.
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06:00 – 07:00 Radio F.R.E.I. (Erfurt)
Wahlen in Thüringen und zur Neuaufstellung des Frauen*kampftagsbündnis
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07:00 – 08:00 Orange 94.0 (Wien)
Infos kommen in Kürze
08:00 – 09:00 Radio Dreyeckland (Freiburg)
Feministischer Arbeitskampf (live):
Aktuelle Feministische Themensendung mit Schwerpunkt feministischer Arbeitskampf – Näherinnen aus Indonesien & Sri Lanka – Gebäudereiniger*innen. Mit News, Interviews etc.
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09:00 – 10:00 Radia LoRa (Zürich)
(live) (Infos kommen in Kürze)
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10:00 – 11:00 Radio Corax (Halle)
Konstruktion von Männlichkeit und Frauenfeindlichkeit (live)
Wir sprechen mit Rolf Pohl, Veronika Kracher und Ines Kappert über das Narrativ der Männlichkeit in der Krise.
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11:00 – 12:00 Radio Corax (Halle)
Konstruktion von Männlichkeit und Frauenfeindlichkeit (live)
Wir sprechen mit Rolf Pohl, Veronika Kracher und Ines Kappert über das Narrativ der Männlichkeit in der Krise.
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12:00 – 12:30 Radio Dreyeckland (Freiburg)
Magazin (live): Beiträge aus feministischen Mediennetzwerken und -projekten
12:30 – 13:00 Radio Dreyeckland (Freiburg)
Feministische Räume: feminstische Geographie und FLINT* Hausbesetzungen
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13:00 – 14:00 FREIRAD – Freies Radio Innsbruck
das mensch. gender_queer on air: „Becoming me“
Gespräch mit der Filmemacherin Maritne de Biasi.
In dieser Sendung brunchen wir gemeinsam mit der queer_feministischen Dokumentarfilmemacherin Maritne de Biasi und sprechen über ihren Film „Becoming Me“ worin sie eine Trans*person in Südtirol über 7 Jahre begleitet und auch über Re_präsentation und Möglichkeiten und Macht der Medien darüber.
mehr Infos zum Film
14:00 – 15:00 Bermudafunk (Mannheim)
(live) (Infos kommen in Kürze)
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15:00 – 16:00 Bermudafunk (Mannheim)
(live) (Infos kommen in Kürze)
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22:00 – 23:00 Nachrichtenpool Lateinamerika (Berlin)
Onda Info: Feministische Beiträge rund um Lateinamerika
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23:00 – 07:00 Datscha Radio (Berlin)
Nachtgärtnern III (live)
Temporäres, feministisches Garten Radio aus einem Nordberliner Schrebergarten.
Unebener Boden, eingeschränkte Sicht, im wahrsten Sinn des Wortes unvorhergesehene Hindernisse: Das Spazierengehen bei Dunkelheit verlangt unseren Sinnen und unserem Körper andere Fähigkeiten und Sensibilität ab als das Flanieren bei Tage. Dies zu erforschen ist Teil von Datscha Radios Radionacht. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Nacht als Ort nocturner Zeremonien gelegt. Eine Vielzahl von Ritualen und Zeremonien werden weltumspannend in den Zeitraum der Nacht gelegt… doch weshalb?
Sendet bis zum Sonnenaufgang.
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