Du willst mehr über FREIRAD herausfinden? Du bist interessiert an deiner eigenen Radiosendung? Hier findest du die Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Was ist ein Freies Radio?
Freie Radios sind nichtkommerzielle und gemeinnützige Privatradios. Sie bieten unabhängiges, selbstbestimmtes und werbefreies Programm als Alternative zum Radio-Mainstream. Sie sind unabhängig von politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessen. Sie ermöglichen prinzipiell jedem Mitglied unserer Gesellschaft, selbst Radio zu machen. Die 14 Freien Radios in Österreich machen 30% der Privatradios in Österreich aus. Im Verband Freier Rundfunk Österreich schließen sie sich zusammen, um so besser ihre Interessen zu vertreten.
Wie wird bei FREIRAD produziert und gesendet?
Sendungen können live im Studio entstehen oder zu Hause vorproduziert werden. Für die Vorproduktion genügt ein Aufnahmegerät und ein PC oder Laptop. Als Vereinsmitglied kannst du dir ein Aufnahmegerät bei FREIRAD ausleihen. Text, Musik und Sound werden mit Schnittprogrammen am Computer zu Sendungen abgemischt. Gesendet wird auf den UKW-Frequenzen 105,9 MHz, 106,2 MHz und 89,6 Mhz im Raum Innsbruck, im Unterland bis Schwaz und im Oberland bis Telfs. Dafür mietet FREIRAD Sendemasten. FREIRAD ist auch per Livestream hörbar.
Wer entscheidet, ob meine Sendung im Radio läuft?
Die Programmkoordinationsgruppe (kurz PROKO-Gruppe). Diese setzt sich aus der Programmkoordinator*in und erfahrenen Radiomacher*innen zusammen. Sie entscheiden, welche Sendungen on air gehen. Dabei achten sie darauf, dass die Richtlinien und die Charta der Freien Radios Österreich eingehalten werden. Bevor du also zum ersten Mal on air gehst, wirst du von der PROKO-Gruppe eingeladen, um dein Sendungskonzept vorzustellen. Das schafft Klarheit und gibt dir Sicherheit bei der Gestaltung deiner Sendung.
Muss ich was bezahlen, wenn ich eine eigene Sendung mache?
Ja und nein. Um Sendungen bei FREIRAD machen zu können, musst du Mitglied beim Freien Radio Innsbruck FREIRAD werden. Dafür zahlst du einen Mitgliedsbeitrag für ein ganzes Jahr. Die Mitgliedschaft kostet im Jahr für Einzelpersonen € 50,- und für Vereine € 120,-. Personen mit sehr geringem Einkommen zahlen € 25,-. Wenn du Kulturpass-Besitzer*in bist, zahlst du nichts. Die Grundausbildung und alle vertiefenden Workshops werden so kostengünstig wie möglich von FREIRAD angeboten. Wenn du Kulturpass-Besitzer*in bist, zahlst du nichts.
Werde ich bei meiner Sendung (technisch) unterstützt?
Du bist selbst für die Produktion deiner Sendung verantwortlich. Keine Angst! Die Technik im Studio, die Aufnahmegeräte und das Audioschnittprogramm sind bedienungsfreundlich. Ihre Verwendung erklären wir einfach und praktisch in unseren Workshops.
Muss ich in meiner Sendung auf Urheber*innenrechte aufpassen?
Prinzipiell ja! Musik, die auf Tonträgern im Handel erhältlich ist, kannst du gerne in deiner Sendung auf FREIRAD spielen und du musst dich um nichts kümmern. Dies ist möglich, weil es einen Vertrag zwischen dem Verband des Freien Rundfunk Österreich und den Verwertungsgesellschaften AKM und LSG gibt. Aber: Wenn es um Bücher, Vorträge, Lesungen etc. geht, frag zur Sicherheit im FREIRAD-Büro nach. Urheber*innenrechte sind nämlich ein sehr komplexes Thema.
Darf ich in meiner Sendung Werbung machen?
Nein! Jegliche Werbung ist strengstens verboten. Die Einhaltung wird von FREIRAD und der KommAustria regelmäßig geprüft. Bei einem Verstoß drohen hohe Geldstrafen und der Verlust der Sendelizenz von FREIRAD. Also aufpassen! In der verpflichtenden Einführung in Medien- und Urheber*innenrechte lernst du, was Werbung ist und was du beachten musst.
Was tun im Notfall?
Es kommt selten vor, aber falls doch mal was im Programm schief läuft: bewahre einen kühlen Kopf, check nochmals die Technik, gib der Programmkoordination Bescheid und schreib bei technischen Problemen eine Mail an technik@freirad.at. Wir können zwar 24/7 senden, aber leider nicht rund um die Uhr für dich da sein. Dazu fehlen Geld und Ressourcen.
Ich mache eine Veranstaltung. Könnt ihr schnell wen schicken, der davon berichtet?
Nein, das können wir nicht. Schnell schon gar nicht. FREIRAD hat keine Redaktion, die wir losschicken können. Das Programm wird von ehrenamtlichen Radiomacher*innen gestaltet. Sie bestimmen selbst, worüber sie berichten. Du hast aber die Möglichkeit, die Radiomacher*innen zu kontaktieren. Interessante Anfragen leiten wir bei Bedarf gerne weiter. Aber: bring ein bisschen Zeit mit, dann bieten sich viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit FREIRAD. Diese besprechen wir aber am besten in Ruhe, damit alle gut planen können.
Hat FREIRAD eine eigene Redaktion?
Nein. Anders als bei kommerziellen Privatradios oder öffentlich-rechtlichen Radios gibt es keine zentrale „FREIRAD-Redaktion“. Das Programm wird von der Gesamtheit aller Radiomacher*innen gestaltet, also sozusagen von vielen, einzelnen, selbstbestimmten Redaktionen. Interessierst du dich für eine bestimmte Sendung oder möchtest Radiomacher*innen kontaktieren, findest du sie im Programm.
Wofür ist das FREIRAD-Team zuständig?
Die Aufgabe des Teams ist es, den Betrieb finanziell und organisatorisch abzusichern. Wir vermitteln das notwendige technische und redaktionelle Know-How, koordinieren das Programm, kümmern uns um die notwendige Infrastruktur wie Studio und Aufnahmegeräte, stellen Schnittplätze zur Verfügung und helfen bei der Umsetzung von Ideen. Wer für was genau zuständig ist und unsere Öffnungszeiten erfährst du unter Team + Kontakt.
Ich möchte nur einmal eine Sendung machen, geht das?
Ja. Dafür haben wir jeden Freitag von 19-20 Uhr ein FREIfenster eingerichtet. Das ist ein einstündiger Sendeplatz für alle, die in einer einmaligen Sendung ihre Themen, Inhalte und Anliegen über FREIRAD transportieren wollen. Du kannst das FREIfenster entweder live oder mit aufgezeichneten Sendungen füllen. Für Menschen, die kein Radioseminar besucht haben, stellen wir gegen einen Unkostenbeitrag Techniker*innen zur Verfügung. Nähere Infos, aber auch Hilfe bei der Umsetzung erhältst du im FREIRAD-Büro..
Wie finanziert sich FREIRAD?
Wir sind nichtkommerziell und werbefrei. Das garantiert uns, dass wir unabhängig von wirtschaftlichen und politischen Interessen Radio machen können.
Rückendeckung bekommen wir von der UNESCO, vom Europarat und dem EU-Parlament, die ihren Mitgliedsländern die finanzielle Unterstützung Freier Radios im Sinne der Medienvielfalt und der Meinungsfreiheit empfehlen. Der Bund hat darum 2010 den Fonds zur Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks (NKRF) eingerichtet und mit 3 Millionen Euro im Jahr dotiert. Mit diesem Geld werden die 14 Freien Radios und 3 Community TVs in Österreich unterstützt. Die Förderung durch den NKRF sieht allerdings eine Ko-Finanzierung durch Länder und Gemeinden vor. Diese erhält FREIRAD vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck. Eine weitere wichtige und notwendige Finanzspritze sind die Mitgliedsbeiträge unserer Vereinsmitglieder. Daher können wir es uns „leisten“, vielfältige, mehrsprachige, experimentelle, un- und außergewöhnliche Sendungen in den Äther zu funken.
FREIRAD bekommt regelmäßig Geld vom Land Tirol, der Stadt Innsbruck und RTR.