EIN TEIL, DAS FEHLT, GEHT NIE KAPUTT
A PART THAT IS MISSING NEVER BREAKS
Matilde CASSANI · Marianna CHRISTOFIDES · Julie SAS · belit SAǦ mit Aşkın ERCAN, Rezzan GÜMGÜM, Seçil YAYLALI
25.05.-28.05.2018
Die Ausstellung Ein Teil, das fehlt, geht nie kaputt beschäftigt sich mit Möglichkeiten des Entkommens aus dem vorherrschenden Sichtbarkeitsregime der Gegenwart, mit Strategien des Umgangs mit dem Ungewissen, mit Vernunftsverlust und Zensur als Signifikaten unserer Zeit, aber auch mit Formen von Solidarität und (Selbst-)Bewusstseinsbildung. Sie stellt Fragen nach dem gegenwärtigen Status gesellschaftlichen Zusammenhalts, nach der Valenz von An- und Abwesenheitsentscheidungen, nach der Möglichkeit, solche Entscheidungen überhaupt treffen zu können. Die Ausstellung argumentiert zugunsten einer Aufwertung dessen, was wir vielleicht nicht ohne weiteres als notwendigen Bestandteil des gegebenen Systems betrachten, von dessen Existenz und Verfügbarkeit jedoch jegliche soziale Öko-Logik bestimmt wird.
Ein Teil, das fehlt, geht nie kaputt ist das Ergebnis der Auseinandersetzung mit den Arbeitsvorhaben und den Arbeitsweisen der Teilnehmer_innen am Fellowship-Programm für Kunst und Theorie im Künstlerhaus Büchsenhausen 2017/18. Ihre künstlerischen Ansätze, Verfahren und Themen bildeten den Ausgangspunkt der Ausstellungskonzeption.
Die Ausstellung wird an zwei Orten gezeigt: Im Kunstpavillon der Tiroler Künstler*schaft und im Künstlerhaus Büchsenhausen. Die Beiträge von Marianna Christofides, Julie Sas und belit sağ mit Aşkın Ercan, Rezzan Gümgüm, Seçil Yaylalı können im Kunstpavillon, die Arbeit von Matilde Cassani im Künstlerhaus Büchsenhausen besichtigt werden.
It’s just not cricket von Matilde Cassani wurde als grenzüberschreitendes Projekt im Rahmen des Kooperationsfellowships in Zusammenarbeit mit ar/ge kunst Bozen entwickelt. Die Öffnungszeiten beider Ausstellungsorte sind gleich.
Eine Koproduktion von Künstlerhaus Büchsenhausen und FREIRAD.
Mehr Informationen findet ihr hier: www.buchsenhausen.at
Die teilnehmenden Künstlerinnen:
Matilde CASSANI, Studium der Architektur in Mailand, Lissabon und Barcelona. Matilde Cassani bewegt sich in ihrer Arbeit an den Grenzen zwischen Architektur, Installation und Event Design. Ihre Recherche-basierte Praxis reflektiert über die räumlichen Implikationen des kulturellen Pluralismus im gegenwärtigen westlichen Kontext.
matildecassani.com
Marianna CHRISTOFIDES ist eine Künstlerin, die aus Zypern stammt und in Berlin lebt. In ihren Filmessays und filmischen Installationen interessiert sie sich für das Nebeneinander geologischer und sozio-historischer Narrative sowie den Gebrauch bzw. Missbrauch des Naturbegriffs als Rechtfertigung für kulturelle Kontingenz.
mariannachristofides.com
Aşkın ERCAN lebt als Videokünstlerin und Malerin in der Türkei. Ihre jüngsten Videoarbeiten sind als performativ und experimentell; in ihrer Malerei widmet sich die Künstlerin dem urbanen Leben, dem Mensch-Sein und der Erinnerung, indem sie Leute porträtiert, die verloren erscheinen aber trotzdem manchmal im Stadtleben sichtbar sind.
Rezzan GÜMGÜM ist eine Künstlerin, die in Ankara lebt. Ihre künstlerische Praxis ist objektbasiert und nimmt oft die Gestalt von Installationen im Innen- und Aussenraum an. In ihren jüngsten Arbeiten verwendet sie Materialien wie Stein und Beton, nicht zuletzt auch als Metapher, die östliche Traditionen mit gegenwärtigen politischen Ereignissen verbindet. Ihre Arbeiten wurden bisher hauptsächlich in der Türkei und in Italien gezeigt.
belit SAǦ lebt als Videokünstlerin in Amsterdam. Ihre aktuelle Arbeit konzentriert sich auf die „Gewalt der Darstellung“ beziehungsweise die „Darstellung der Gewalt“. Im Rahmen ihres Fellowships in Büchsenhausen erkundet sie den Begriff der „Zensur“ als Gegenwartszustand.
bit.contrast.org
Julie SAS lebt als Künstlerin in Paris. Sas‘ neuere Live-Installationen zeigen Körper, die sich an chiffrierten Situationen beteiligen, insbesondere an solchen, die mit der Produktion eines öffentlichen Diskurses, mit Formen der Selbstdarstellung und mit Zitat-Übungen verbunden sind.
juliesas.blogspot.com
Seçil YAYLALI ist Künstlerin und Pädagogin mit einer Expertise in den Bereichen Stadtplanung, Industrie-Design und Kunst. Sie ist Mitbegründerin von PASAJ, einer in Istanbul ansässigen Künstler_innen-Initiative, die mit verschiedenen sozialen Gemeinschaften zusammenarbeitet und entsprechende Projekte, Ausstellungen und Workshops ermöglicht. Yaylalı unterrichtet an der Technischen Universität in Istanbul in den Fächern Design und Gegenwartskunst.
Details zur Ausstellung:
Dauer der Ausstellung: 25. Mai – 28. Juli 2018
Ausstellungsorte: Kunstpavillon und Künstlerhaus Büchsenhausen
Öffnungszeiten: Mi-Fr 11.00-18.00, Sa 11.00-15.00 und nach Vereinbarung.
Geschlossen: 06. Juni, 22. Juni, 30. Juni 2018 sowie an Feiertagen.
Kunstpavillon
Rennweg 8a, Innsbruck
Künstlerhaus Büchsenhausen
Weiherburggasse 13, Innsbruck