Anlässlich der Ausstellung ACCENTISMS ladet das TAXISPALAIS zu zwei Veranstaltungen am 26. und 27. Januar 2018
——————————-
Filmvorführung am 26. Januar im Leokino
Zum Auftakt führt am 26. Januar der Film A Magical Substance Flows Into Me von Jumana Manna die Ausstellung ACCENTISMS ins Leokino. Die Künstlerin begibt sich auf die Spuren des deutsch-jüdischen Musikethnologen Robert Lachmann (1892-1939) und seines Radioprogramms „Oriental Music“, das er in den 1930er Jahren in Palästina realisierte. Achtzig Jahre später trifft Manna Mitglieder aus jenen Communities, mit denen Lachmann damals fürs Radio aufgenommen hatte. Sie besucht Musiker_innen aus ländlichen und urbanen palästinensischen Communities, kurdische, marokkanische und jemenitische Jüd_innen, Samaritaner_innen, Beduin_innen und christliche Kopt_innen und hört sich mit ihnen Lachmanns Aufzeichnungen an.
Fr, 26. Januar, 18.30 Uhr, Leokino
Jumana Manna: A Magical Substance Flows Into Me
(Palästina/D/GB 2015, 68 Min., mehspr. OmeU)
Einführung: Nina Tabassomi
In Kooperation mit dem Leokino. Eintrittskarten an der Kinokasse
Symposium ACCENTISMS und Record Release am 27. Januar im TAXISPALAIS
Im Symposium treffen von den ausstellenden Künstler_innen hervorgebrachte Spielarten von ACCENTISMS auf Formulierungen anderer Expert_innen, die in Innsbruck forschen und wirken.
Wie und wann werden Akzente im alpinen Jodeln in den Vordergrund gerückt und zu welchem Zweck? Welche Energie kann Akzentwiederholung und -verschiebung in Malerei und Skulptur freisetzen? Wie und warum werden im Tiroler Dialektarchiv lokale Varietäten gesammelt und bewahrt und wie nehmen dabei befragte Personen ihren eigenen Dialekt wahr? Mit welchen Akzentversetzungen arbeiten Forscher_innen zum Postmigrantischen an der Universität Innsbruck daran, die Stoßrichtung derzeitiger Debatten umzulenken?
Anlässlich des Symposiums erscheint auch die Schallplatte von Natascha Sadr Haghighians und Nicholas Bussmanns Projekt Singing Yesterday’s News Again. Welche Rolle spielen Gesang und Akzentmobilisierung bei der Weitergabe und dem Einverleiben von Wissen? Welche Debatten führen Medienaktivist_innen dazu?
Werden die Selbstreflexionen in den verschiedenen Untersuchungsfeldern zu Akzenten sich gegenseitig anstecken und einfärben können?
Programm SYMPOSIUM ACCENTISMS
Sa, 27. Januar, 10.30–17.00 Uhr, TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol
10.30 Uhr – 11.45 Uhr
Einführung (Nina Tabassomi, Direktorin TAXISPALAIS)
Postmigrantische Akzente (Prof. Dr. Erol Yıldız, Lehr- und Forschungsbereich „Migration und Bildung“, Universität Innsbruck)
12.00 Uhr – 12.45 Uhr
Record Release: Nicholas Bussmann & Natascha Sadr Haghighian Singing Yesterday‘s News Again
Communitymedien und Nachrichten (Markus Schennach, Geschäftsführer Radio Freirad / Obmann Verband Freier Radios Österreich)
Wie mia d’Gosch gwochse isch – Mimetischer Vortrag (Nicholas Bussmann, Künstler ACCENTISMS)
13.45 Uhr – 15.15 Uhr
Tirolerisch wie? Tirolerisch was? Einblicke in die Beschäftigung mit dem Dialekt aus wissenschaftlicher und laienlinguistischer Sicht (Dr. Yvonne Kathrein, Leiterin des Tiroler Dialektarchivs am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck)
Untitled. Über Wiederholung und Akzentverschiebung als künstlerische Verfahren (Ute Müller, Künstlerin ACCENTISMS)
15.30 Uhr – 17.00 Uhr
Jodeldridü oder jololoidü – Die Geschichte des Jodelns: ein multikulturelles Konstrukt für patriotische Ideologien instrumentalisiert (Prof. Dr. Raymond Ammann, Institut für Musikwissenschaft, Universität Innsbruck / Hochschule Luzern – Musik)
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Raymond Ammann, Dr. Yvonne Kathrein, Annja Krautgasser, Ute Müller, Markus Schennach, Prof. Dr. Erol Yıldız; Moderation: Nina Tabassomi
Das Symposium findet in deutscher Sprache statt. Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
Informationen unter taxispalais.art