Welche Rolle spielen Religionsgemeinschaften in Zeiten antidemokratischer und identirärer Bewegungen? In ihrer selbsternannten Aufgabe als Bewahrer vermeintlich „christlicher“ Werte, engagieren sie sich oft als Komplizen rechtsextremer Politik. Im 2. Teil der Vortragsreihe „Macht, Geld und Kirchen“ geht Referentin Kristina Stöckl im Haus der Begegnung diesem Widerspruch auf den Grund.
Johannes Paul II. warnte 1991: „Eine Demokratie ohne Werte verwandelt sich, wie die Geschichte beweist, leicht in einen offenen oder hinterhältigen Totalitarismus.“ Heute erleben wir, wie Demokratien gezielt durch extremistische Agenden global untergraben werden. Auch innerhalb und am Rand der Kirche gibt es Akteur*innen, die mit antidemokratischen identitären Bewegungen gemeinsame Sache machen. Insbesondere die Themenfelder Familien- und Geschlechterordnung, Migration und Islam werden dazu benutzt, rechtsextreme Politik zu propagieren und als vermeintlich „christlich“ oder „abendländisch“ zu verbreiten.
Religionsgemeinschaften sind wichtiger Teil von lebendiger Zivilgesellschaft. Daher gilt es, Dialogräume für religiöse und nicht-religiöse Akteur*innen aufzutun, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren und eigene Fragen einzubringen.
Referentin: Prof. Kristina Stöckl
Moderation: Martina Loth
Veranstalter: Haus der Begegnung Bildungshaus der Diözese Innsbruck
Die Veranstaltung fand am Mittwoch, 08. Januar 2025 im Haus der Begegnung Innsbruck statt.
Weitere Infos zum ersten Teil der Veranstaltung, inkl. Video zum Nachsehen, findet ihr hier.
Sendetermin
Vortrag und Diskussion aus dem Haus der Begegnung mit Referentin Prof. Kristina Stöckl.
FR, 24.01.2025, von 14 bis 16 Uhr
Hier könnt ihr die Sendung nachhören.