Für den 25. Oktober 2013, dem zehnten Jahrestag der Verhaftung Michail Chodorkowskis ruft das internationale literaturfestival berlin (ilb) dazu auf, sich an einer weltweiten Lesung in Solidarität mit Michail Chodorkowski, Platon Lebedew und allen politischen Häftlingen in Russland zu beteiligen.
„Die Bedeutung des Falls Chodorkowski/Lebedew reicht über das persönliche Schicksal der beiden Männer hinaus, denn ihre Inhaftierung 2003 steht exemplarisch für das Vorgehen des Putin-Regimes gegen Andersdenkende, für die Verletzung elementarer und universaler Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit, der russischen Verfassung und der Menschenrechte.
Seit den Protesten gegen die Fälschungen bei den Dumawahlen im Dezember 2011 und der Präsidentenwahl im April 2012 geht das Regime mit großer Härte gegen die Zivilgesellschaft vor. Mehrere repressive Gesetze, Verhaftungen und unverhältnismäßige Gerichtsurteile führen dazu, dass ein Gefühl der Angst sich in der russischen Gesellschaft breitmacht.
In Solidarität mit Chodorkowski, Lebedew und allen politischen Gefangenen in Russland werden heute am 25. Oktober Auszüge aus Michail Chodorkowskis Schlussplädoyer zum 2. Prozess, aus seinen Briefwechseln mit Ljudmila Ulizkaja und Boris Akunin sowie Artikel gelesen werden, die er im Gefängnis über das Leben im Straflager und seine Mitinsassen schrieb.“
So der Aufruf des internationalen literaturfestival berlin für die weltweite Lesung in Solidarität mit Michail Chodorkowski, Platon Lebedew und allen politischen Gefangenen in Russland am heutigen 25.10.2013.
Sie hören zuerst das Schlussplädoyer von Michail Chodorkowski im Moskauer Bezirksgericht Chamowniklj vom 2. November 2010.
Dann den Briefwechsel von Boris Akunin und Michail Chodorkowski.
Anschließend folgt ein Briefwechsel von Michail Chodorkowski mit Ljudmila Ulizkaja.
Und am Ende liest Elfriede Jelinek aus Michael Chodorkowski’s „Knastbrüder“.
Zu hören auf FREIRAD 105.9, am 25.10. um 19 Uhr im FREIfenster.
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